Nostalgie-RPGs

Ich habe schon viel darüber berichtet: Die Nostalgie-Welle rollt, auch wenn sie nur an kleinen, versteckten Küsten auf Land trifft – Retro-Klone, SRD-Ableger, Wiederveröffentlichungen von alten Klassikern wie „Cyberpunk 2020“ und „Traveller“. In meinem Post über Retro-Klone habe ich diverse Links gesammelt, doch da es eben nicht alles Retro-Klone waren, habe ich beschlossen eine eigene Seite unter einem passenderen Namen anzulegen.

Hier sammle ich Links zu interessanten Regelwerken und Seiten von Rollenspielen, die eine gewissen nostalgische Wirkung auf mich haben. Dazu gehören auch einige Ableger des d20-SRD, denn DnD ist für mich immer noch „retro“, egal was die Wizards auch immer behaupten. DnD geht für mich hauptsächlich um Dungeons, und Dungeons sind nun mal „old-school“.

Kommerzielle Spiele, von denen es kein SRD oder andere kostenlose Version gibt, spare ich aus.

Update 07.07.11: Ich komme nicht mehr hinterher. Die Retro-Welle ist zu einem Tsunami geworden und die Anzahl der Retro-Klone unüberschaubar geworden. Ich versuche die Liste aktuell zu halten, werde aber scheitern. Ein paar Spiele habe ich heute ergänzt.

Spielhilfen zum „Old-School“-Spiel:

Retro-Klone:

Daniel Proctor von Goblinoid Games nennt so Rollenspielsysteme, die alte Regelwerke unter freier Lizenz nachbilden. Reine Regeln lassen sich nicht schützen, deshalb können mit einer Kombination aus „Open Gaming“ und alten Regeln beispielsweise AD&D oder die rote Box von D&D nachgebaut werden.

  • Goblinoid Games:
    • Labyrinth Lord: D&D-Klon, der 1981er Version (sehr ähnlich der auf deutsch erschienen „roten Box“). Die hier verlinkte freie Version ist ohne Grafiken; mit Bildern gibt es das Spiel gerdruckt oder günstig als PDF. Auch auf deutsch!
    • Mutant Future: Ein aus „Labyrinth Lord“ entwickeltes Science-Fantasy-Rollenspiel im Stil von „Gamma World“.
    • GORE: Klon vom „Basic Roleplaying“ in seiner urspünglichen, kurzen Version (nicht das neue Buch von Chaosium).
    • Stress and Trauma: Regeln für geistige Gesundheit in “GORE” (von „Uncle Bear“).
  • Terminal Space: Sci-Fi-Regeln für Labyrinth Lord
  • OSRIC: AD&D-Klon der ersten Edition – 402 Seiten, komplett spielbar, ausfüllbarer Charakterbogen.
    • The First Edition Society: Hier kann man OSRIC gedruckt erwerben und mit höher aufgelösten Zeichnungen, dafür aber ohne internen Links und nur „normalem“ Charakterbogen als PDF herunterladen. Auch als PDF umsonst: „Monsters of Myth“, ein cooles Monsterbuch.
  • Dark Dungeons: Klon der D&D Encyclopedia
  • Double Zero: Agenten (Link tot)
  • The All-Seeing Eye: DSA1-Klon
  • Basic Fantasy RPG: Eine Weiterentwicklung der alten D&D-Regeln.
  • ZeFRS: „Zeb’s Fantasy Roleplaying System“. Die klassischen Conan-Regeln von TSR ohne die Conan-Verweise.
  • 4C System: Marvels Superhelden
  • Swords & Wizardry: Ein Retro-Klon der 1974er D&D-Regeln. Es gibt zwei Varianten: Die „Core Rules“, die spätere Supplements einbeziehen und die „White Box“, die die alten Regeln ohne jede Erweiterung abbildet.
  • Spellcraft and Swordplay: Ein weiterer Klon, der Teile der Chainmail-Regeln (den Vorläufern von D&D) in den Old-School-Spaß einbezieht. Freies „Basic Game“ mit gekürzten, aber funktionstüchtigen Regeln bis Stufe 3. Mehrere Versionen der vollständigen Regeln.
  • Engines and Empires: „Victorian Fantasy“ mit ausführlichen Regeln auf Basis von „Labyrinth Lord“.
  • Red Box Fantasy: Alte Ideen mit neuen vermischt. Das Spielerhandbuch ist als PDF umsonst, der Rest ist günstig.
  • Hexer und Helden: AD&D mit modernen Ansätzen. Das Spiel ist in der Entwicklung, aber es geht rasant vorwärts.
  • Myth and Magic: Retro-Klon von AD&D 2nd Edition. Das „Starter Kit“ für die Level 1-5 ist kostenlos.
  • Lamentations of the Flame Princess – Weird Fantasy Role-Playing: Basiert auf Labyrinth Lord mit einigen gelungenen Regeländerungen. Regel- und Magie-Buch kostenlos (ganz unten auf der Seite).
  • Epées & Sorcelliere: Englische Übersetzung eines französischen Retro-Spiels, das das Kampfsystem von Chainmail einbindet.
  • Delving Deeper: Nachdem „Brave Halfling“ die „Swords and Wizardry White Box“ nicht mehr herausbringt, hat er auf einen eigenen Klon umgesattelt. Es soll eine bilderlose Downloadversion kostenlos geben.

Nostalgie-Spiele:

Ich nenne sie mal genauso wie den von mir gewählten Überbegriff für diese Seite. Es sind Spiele, die das alte Gefühl hervorzaubern wollen, ohne eine direkte Nachbildung eines alten Rollenspiels zu sein. Die meisten haben auch parodistische Züge.

  • Encounter Critical: S. John Ross schrieb unter dem Namen seines Alter Egos Hank Riley, der in der Anfangsphase des Rollenspiel ein Science-Fantasy-Spiel entwickelte. Eine Parodie, ein großartiges Spiel, umsonst – und tolle Bilder :-)
  • Mazes and Minotaurs: Was wäre, wenn das erste Rollenspiel der Welt nicht Tolkien sondern die griechische Mythologie als Vorbild gehabt hätte? Es gibt das „Original“ von 1972 und die „Revised Rules“ von 1987, Zeitschriften, Quellenbücher, etc. Es soll sogar gut spielbar sein, hört man.
  • X-Plorers: Was wäre, wenn das erste Rollenspiel der Welt die Science Fiction und nicht Fantasy zum Thema gehabt hätte? Box bestellbar. Wie es mit einer kostenlosen Version aussieht, weiß ich zurzeit nicht.
  • Dungeonslayers: Ein Rollenspiel alter Schule in neuem Gewand.

SRDs:

„System Reference Documents“ von verschiedenen interessanten Spielen unter der „Open Gaming Licence“.

  • Pathfinder RPG: Die d20-Weiterentwicklung von Paizo, sozusagen DnD 3.75. Die Beta-Version ist frei.
  • „Modern d20 Core Kit“: RPGObjects veröffentlichen hiermit ein 100-seitiges PDF mit den d20-Modern-Grundregeln erweitert für ihre eigene Linie. Das d20-Modern-SRD ist auch enthalten.
  • SystemReferenceDocuments.org: Eine Seite die d20-SRDs sammelt, besonders interessant sind die Verweise auf die folgenden beiden Links:
    • Sovelior-Sage-SRD d20: sehr hübsch aufgemacht, übersichtlich und vor allem als Zip-Datei verfügbar zum Herunterladen
  • The Hypertext d20 SRD: das vielleicht beste Online-SRD; leider haben nur Abonnenten Zugang zu einem Download der Seite.
  • Auf John Kims Homepage gibt es etwas versteckt auch eine Abteilung für SRDs. John sammelt auch noch Hunderte Links zu freien Rollenspielen und ist einer der wichtigsten RPG-Theoretiker. Seine Seite wird im Buch Eibonbestimmt noch an vielen anderen Stellen Erwähnung finden. SRDs gibt es u. a. von
  • Offizielles Runequest SRD von Mongoose Publishing
  • Traveller: Das in „Developer’s Pack“ enthaltene SRD des klassischen Science-Fiction-Spiels (neuaufgelegt von Mongoose Publishing) enthält leider nur eine Karriere. Ansonsten ist es spielbar.

SRD-Varianten:

Da die d20-Regeln frei verfügbar sind, bietet es sich an, Varianten ins Netz zu stellen. Manche davon verbreiten ein Retro-Feeling oder sind zumindest gut geeignet, um Dungeons zu spielen. Manche sind sehr moderne Versionen des SRD.

  • Microlite20 passt in ein Portmonnaie: die d20-Regeln auf eine Doppelseite zusammengedampft – Abenteuer und Extraregeln gibt es obendrauf.
  • Microlite20, deutsch, Pocketmod: Übersetzung der Grundregeln.
  • M20: Schmucklose Textversion einer ausführlicheren Übersetzung von Microlite20, die von AV Visionen als Heft auf der RPC 2008 verteilt wurde.
  • Microlite74: Umsetzung der Microlite20 mit der Zielrichtung, das Oldschool-Gefühl der 0E-Regeln zu erzeugen.
  • Perfect20 bereitet die d20-Regeln für Indie-Fans auf.

Alte Spiele:

Wenn ich das richtig sehe, werden sie als „Abandonware“ veröffentlicht, sprich sie sind nur deshalb online, weil die Lizenz keinen mehr interessiert. Näheres ist den entsprechenden Seiten zu entnehmen.

  • Star Frontiers: Das klassische Science-Fantasy-Rollenspiel von TSR.
  • Classic Marvel RPG: Fast alle Bücher, die es je gab.
  • Tunnels and Trolls: Uralt, old-school und unglaublich einfach. Die hier verlinkten Kurzregeln enthalten neben den Regeln ein kurzes Solo-Abenteuer. Download über RPGNow. (Keine Abandonware!! Das Spiel gibt es noch. Die aktuelle Version 7.5 wird in einer prall gefüllten  Box verkauft.)

Vermischtes:

  • The One Page Dungeon Contest 2009: 112 Teilnehmer entwickelten Dungeons auf je einer Seite. Die Gewinner haben ein eigenes PDF und in einem anderen gibt es alle eingesandten Stücke. Es gibt keine Spielwerte, sie sind also für alle Dungeon liebenden Systeme gleichermaßen geeignet.
  • The One Page Dungeon Contest 2010: Diesmal „nur“ 63 Teilnehmer, grafisch aber größtenteils anspruchsvoller. Ein PDF mit den Gewinnern, ein ZIP-File mit allen Einsendungen.
  • The One Page Dungeon Contest 2011: Und nochmal das Ganze.

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